Ob eine Neurodermitis (auch atopische Dermatitis) auftritt oder nicht, ist leider nicht vorhersehbar. Das Krankheitsbild ist sehr facettenreich und ihr Verlauf durch verschiedene Phasen und Intensitäten geprägt, was die Diagnose Neurodermitis nicht gerade einfacher macht. Dennoch lassen sich einige Auslöser identifizieren, die einen sogenannten Neurodermitis-Schub begünstigen. Gerade in den Wintermonaten ist unsere Haut besonders anfällig: Kälte, Trockenheit und häufiges Händewaschen, um Erkältungsviren vorzubeugen, können den natürlichen Schutzmantel unserer Haut schnell aus dem Gleichgewicht bringen.
Was ist Neurodermitis und was sind typische Symptome?
Bricht die Hautkrankheit aus, äußert sich das in der Regel durch die typischen Symptome: starker Juckreiz und trockene, entzündete Hautstellen. Neurodermitis ist eine chronische, entzündliche, nicht ansteckende, multifaktorielle Krankheit, die aber zum Glück therapierbar ist. Ob wir nun selbst oder unsere Liebsten betroffen sind – nach der Diagnose Neurodermitis tauchen viele Fragen auf, die für Unsicherheit sorgen können: Wie geht es jetzt weiter? Was hilft gegen den quälenden Juckreiz? Wie können Sie mit Kortison umgehen? Kann eine Ernährungsumstellung die Symptome lindern?
Was am Anfang ganz wichtig ist: Sie und Ihre Familie sind damit nicht allein. Etwa rund 7-10 % aller Kinder und Jugendlichen und rund 1-4 % aller Erwachsen in Deutschland sind vom atopischen Ekzem betroffen. Das bedeutet wiederum, dass schon viel Informationsmaterial und praktische Alltagshilfen in Form von Literatur, Foren und Selbsthilfegruppen zum Verlauf und den Auslösern von Neurodermitis existieren. Als erste Hilfestellung haben wir für Sie die wichtigsten Fakten zur Diagnosestellung zusammengefasst und eine Checkliste für den Umgang mit Neurodermitis erstellt:
Die richtige Diagnose: Wie erkennen Sie Neurodermitis?
Meist treten die ersten Anzeichen einer Neurodermitis bereits im frühen Kindesalter, oft ab dem 1. Lebensjahr, auf. Das Risiko an einer Neurodermitis zu erkranken, ist bei einer genetischen Disposition bis zu 75 % erhöht. Das bedeutet, wenn Elternteile oder vorherige Generationen bereits unter einer Erkrankung des atopischen Formenkreises leiden bzw. gelitten haben, besteht auch für die Kinder eine größere Wahrscheinlichkeit, Neurodermitis zu entwickeln. Darunter fallen auch Asthma bronchiale, allergische Bindehautentzündungen oder Nahrungsmittelallergien. Ein Blick auf das Auftreten von Neurodermitis in der Familie kann die Diagnose erleichtern und wichtige Hilfestellungen für den Arzt bei der Differentialdiagnostik geben.
Neben der Prüfung einer erblichen Veranlagung schaut sich der behandelnde Arzt das Hautbild und die Hautveränderungen genau an. Denn die betroffenen Hautpartien, an denen die Ekzeme auftreten, sind je nach Alter unterschiedlich befallen. Grundsätzlich gilt für eine richtige Diagnose, dass die Hauterscheinungen im Verlauf der Neurodermitis über einen längeren Zeitraum bestehen, also chronisch sind und von Juckreiz begleitet werden.