Erkältung und Co.: Erkrankung der Atemwege bei Kleinkindern
Husten, Halsschmerzen und ein laufendes Näschen – wenn das eigene Kind erkältet ist, fühlt man als Eltern natürlich mit. Doch eine Erkältung bei Kleinkindern ist erstmal kein Grund zur Sorge. Erfahren Sie, wie es zu einem Atemwegsinfekt bei den Kleinen kommt – und viel wichtiger: Was Sie dagegen tun können.
Bis zu zehn Infekte pro Jahr – das klingt zunächst ziemlich viel, ist bei Babys und Kleinkindern jedoch völlig normal. Das Immunsystem der Kleinen steckt nämlich noch mitten in der Entwicklungsphase. Mit jeder Erkältung oder anderen Krankheiten lernt die kindliche Abwehr neue Krankheitserreger kennen und baut so ein immunologisches Gedächtnis auf. Wenn es Ihren kleinen Schatz dann nochmal mit demselben oder ähnlichen Erregern erwischt, kann das Immunsystem schneller und stärker reagieren. So entwickeln sich die Abwehrkräfte von Kindern immer weiter und können von Mal zu Mal besser mit unerwünschten „Eindringlingen“ umgehen.
Erkältungsverlauf bei Kleinkindern
Kinder möchten die Welt entdecken – so wird alles mal angefasst oder sogar in den Mund gesteckt. Bei dieser „Entdeckungstour“ können den Kleinen auch mal Krankheitserreger begegnen. Diese machen es sich zunächst in den oberen Atemwegen gemütlich, sodass es dann meist nicht lange dauert, bis das Näschen läuft oder der Hals kratzt und schmerzt.
Schnupfen und Husten sind ganz typische Erkältungssymptome bei Kleinkindern.
Auch Husten ist ein häufiges Erkältungssymptom bei Kleinkindern – und eigentlich ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers: Mit Husten werden die Atemwege von Schleim befreit, mitsamt den eingeatmeten Schadstoffen, Staub oder Fremdkörpern. Vor allem bei Babys ist Husten und Niesen sehr wichtig, da ein „Naseputzen“ im klassischen Sinne noch nicht möglich ist.
Wenn sich der Infekt jedoch auf die unteren Atemwege ausweitet, kann er sich zu einer Bronchitis entwickeln: Eine Entzündung, die die Schleimhäute reizt und anschwellen lässt, wodurch ein trockener Reizhusten entsteht. Im weiteren Verlauf kann es dann zu vermehrter Schleimbildung kommen, der die Bronchien verengt und zu Atembeschwerden führt. Der Husten wird „produktiv“ – sprich: Der zunächst festsitzende Schleim wird abgehustet, um die Bronchien zu befreien.
Mit einem hustenden Baby empfiehlt sich auf alle Fälle der Gang zum Kinderarzt. Bei älteren Kindern sollte ein Arzt insbesondere bei anhaltenden Beschwerden und/oder Fieber besucht werden.
Erkältung bei Kleinkindern – das können Sie dagegen tun
Wenn es Ihren kleinen Schatz erwischt hat, ist vor allem eines wichtig: Liebe und Zuneigung. Ein Wundermittel gegen eine Erkältung gibt es nämlich leider nicht. Dennoch gibt es einiges, was Sie tun können, um die Beschwerden zu lindern und Ihr Kind bestmöglich durch diese Zeit zu begleiten:
Ruhe und Schlaf
Damit sich der Körper der Kleinen voll und ganz auf die Genesung konzentrieren kann, sind besonders viel Ruhe und Schlaf wichtig. Im Bett kann ein erhöhter Oberkörper das Atmen erleichtern. Wenn Ihr Kind nicht im Bett bleiben möchte, kann auch ein ruhiger Tagesablauf helfen.
Nase freibekommen
Auch wenn Ihr Kind mit Husten zu kämpfen hat – zunächst ist es am wichtigsten die Nase freizubekommen. Mit einer freien Nase müssen die Kleinen nämlich weniger Husten. Wenn sich Ihr Kind noch nicht selbst schnäuzen kann, können Nasentropfen oder ein Nasensauger hilfreich sein.
Viel trinken
Damit sich der Schleim besser löst, heißt es: viel trinken. Geben Sie Ihrem Kind am besten alle halbe Stunde etwas Wasser oder ungesüßten Tee.
Frische Luft
Trockene Heizungsluft kann die bereits angegriffenen Schleimhäute noch zusätzlich reizen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und gründlich durchzulüften. Auch ein Spaziergang warm eingepackt an der frischen Luft kann Ihrem Kind guttun.
Erkältung bei Kleinkindern - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick
Warum sind Kinder so häufig erkältet?
Kleinkinder kommen ständig mit neuen Erregern in Kontakt, etwa beim Spielen oder indem sie Gegenstände in den Mund nehmen. Ihr Immunsystem muss diese Keime erst kennenlernen. So entwickelt sich nach und nach ein effektiver Schutz gegen Krankheitserreger.
Wie verläuft eine Erkältung bei Kleinkindern?
Typischerweise beginnt eine Erkältung mit Schnupfen und Halsschmerzen. Häufig folgt Husten, der anfangs trocken ist und später produktiv wird.
Warum ist Husten bei Kleinkindern wichtig?
Husten ist ein natürlicher Reflex, um Schleim, Staub oder Fremdkörper aus den Atemwegen zu befördern. Gerade Babys können sich noch nicht richtig schnäuzen, weshalb Niesen und Husten besonders wichtig sind. So wird das Atmungssystem auf natürliche Weise gereinigt.
Was hilft bei einer verstopften Nase bei Kleinkindern?
Freie Nasenwege sind essenziell, da eine verstopfte Nase den Hustenreiz verstärken kann. Nasensauger oder spezielle Nasentropfen können dabei helfen. Auch regelmäßiges Lüften trägt zur Befeuchtung der Schleimhäute bei.
Wie kann ich mein Kind bei einer Erkältung unterstützen?
Viel Ruhe, ausreichend Schlaf und Zuwendung sind das Wichtigste. Zusätzlich helfen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und frische Luft. Ein aufrechter Oberkörper beim Liegen kann das Atmen erleichtern.
Welche Hausmittel sind bei Kindern sinnvoll?
Warme Tees, feuchte Tücher auf der Heizung zur Luftbefeuchtung und kurze Spaziergänge an der frischen Luft haben sich bewährt. Auch das Anwärmen von Bett und Kleidung kann den Kleinen gut tun. Wichtig: Hausmittel sollten stets altersgerecht und ärztlich abgestimmt sein.
Wie viel sollte ein erkältetes Kind trinken?
Bei einer Erkältung kann eine hohe Flüssigkeitszufuhr den Verlauf positiv beeinflussen. Am besten geben Sie Ihrem Kind alle 30 Minuten kleine Mengen Wasser oder ungesüßten Tee. So bleibt der Schleim in den Atemwegen löslich und kann besser abtransportiert werden.
Kann ich eine Erkältung bei meinem Kind verhindern?
Erkältungen lassen sich nicht komplett vermeiden, da sie Teil der kindlichen Immunentwicklung sind. Dennoch stärken frische Luft, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Ruhephasen die Abwehrkräfte. Auch Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen können das Risiko reduzieren.