Mann lehnt sich in der Küche an, hat eine Tasse Tee in der Hand und schaut aus dem Fenster
Beschwerden

Übelkeit und Erbrechen – wenn der Magen rebelliert

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Ob durch einen Virus, schlechtes Essen oder beim Reisen – Übelkeit und Erbrechen können richtig unangenehm sein. Doch dahinter steckt eigentlich eine nützliche Schutzfunktion unseres Körpers. Warum wir uns manchmal übergeben müssen, welche meist harmlosen Ursachen unseren Bauch rebellieren lassen und wie Sie Ihren Magen bei Übelkeit und Erbrechen wieder beruhigen können.

Übelkeit und Erbrechen sind im Grunde Warnsignale unseres Körpers mit der Botschaft: Hier stimmt was nicht. Um Schadstoffe, Krankheitserreger oder unverträgliche Lebensmittel möglichst schnell wieder loszuwerden, tritt ein zwar unangenehmer, aber äußerst nützlicher Schutzreflex in Kraft: Wir übergeben uns. Verantwortlich für das häufig schwallartige Erbrechen ist unser Gehirn, genauer das sogenannte Brechzentrum. Gelangen schädliche Eindringlinge in unseren Magen, schlägt unser Nervensystem Alarm. Das sorgt dafür, dass sich das Zwerchfell und die Bauchmuskeln zusammenziehen, der Druck auf den Magen steigt und anschließend wird sein Inhalt wieder nach draußen befördert.

Häufige Ursachen von Übelkeit und Erbrechen

Wir kennen das sicher alle: Irgendetwas vom Mittagessen war wohl doch nicht mehr ganz so frisch oder wir haben bei der Familienfeier deutlich über die Stränge geschlagen. Und das lässt unser Magen häufig nicht einfach so auf sich sitzen. Übelkeit und Erbrechen sind dann keine Seltenheit. Manchmal kann unser Magen auch bei langen, kurvenreichen Autofahrten gereizt reagieren. Zu den häufigsten Ursachen von Übelkeit und Erbrechen zählen:

  • Magen-Darm-Infektionen:

    Viren, Bakterien oder Parasiten können den Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht bringen und Symptome wie Übelkeit, schwallartiges Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen.

  • Nahrungsmittelvergiftung:

    Der Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln kann zu einer Nahrungsmittelvergiftung führen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Einer der wohl bekanntesten Lebensmittelkeime: Salmonellen.

  • Reisekrankheit:

    Bei manchen werden die Symptome durch Bewegungen ausgelöst, sei es beim Autofahren, Fliegen oder auf dem Schiff. Diese sogenannte Reisekrankheit kann mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

  • Schwangerschaftsübelkeit:

    Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter morgendlicher Übelkeit und Erbrechen, die den ganzen Tag über anhalten kann.

  • Migräne:

    Bei einigen Menschen geht eine Migräneattacke mit Übelkeit und Erbrechen einher. Das liegt daran, dass bei Migräne auch das Brechzentrum im Gehirn reagiert, obwohl der Magen nicht Alarm geschlagen hat.

  • Stress und Lampenfieber:

    Aufregung, Stress und Hektik können uns ganz schön auf den Magen schlagen. Denn dabei wird der Sympathikus aktiviert, der unseren Körper in den Fluchtmodus versetzt. Übelkeit und Erbrechen dienen dann dazu, Ballast loszuwerden.

Wichtig: Wenn plötzliches Erbrechen ohne vorhergehende Übelkeit auftritt, kann das ein Zeichen für eine Erkrankung im Gehirn sein. In diesem Fall sofort einen Arzt aufsuchen.

Tipps gegen Übelkeit und Erbrechen

In den meisten Fällen ist ein verstimmter Magen die Ursache für Übelkeit und Erbrechen. Diese unangenehmen Begleiterscheinungen lassen sich in den meisten Fällen mit einfachen Hausmitteln und pflanzlichen Helfern lindern. Wichtig ist jetzt vor allem: Den gereizten Magen bei Übelkeit und Erbrechen wieder zu beruhigen.

Frau liegt in der Badewanne mit einer Tasse in der Hand

Auf Flüssigkeitszufuhr achten

Wenn wir uns übergeben müssen, verlieren wir viel Flüssigkeit und Mineralien. Deshalb bei Übelkeit und Erbrechen darauf achten, ausreichend zu trinken – am besten in kleinen Schlucken. Wasser, Kamillentee oder Elektrolytgetränke helfen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Vor allem Tees haben sich bei Übelkeit und Erbrechen bewährt. Die Inhaltsstoffe folgender Heilpflanzen helfen den Magen bei Übelkeit wieder zu beruhigen:

  • Fenchel

  • Anis

  • Kümmel

  • Kamille

  • Melisse

  • Pfefferminze

Mit leichten Mahlzeiten den Magen schonen

Leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Zwieback, Reis, Haferflocken oder Hühnchen bieten die passende Schonkost bei Übelkeit und Erbrechen. Auf schwere, fettige Speisen, Alkohol, Koffein, Rohkost und scharfe Gewürze am besten erstmal verzichten. Sobald sich Übelkeit und Erbrechen bessern, können Sie langsam und in kleinen Portionen wieder auf normale Kost umsteigen.

Ingwer kauen und Rettich-Saft trinken

Ob als Tee, in Kapsel-Form oder frisch – Ingwer gilt als bewährtes Hausmittel, um Übelkeit und Erbrechen zu lindern. Frischer Rettich-Saft enthält scharfe Senföle und Bitterstoffe, die ebenso helfen können Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden zu vertreiben. Einfach einen schwarzen Rettich schälen, reiben und mit einer Saftpresse auspressen. Mehrmals am Tag ein bis zwei Esslöffel von dem Saft einnehmen.

Stress abbauen und Ruhe genießen

Da Stress zu einem häufigen Auslöser von Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Beschwerden zählt, ist es wichtig im Alltag für den nötigen Ausgleich zu sorgen. Wenn Sie merken, dass Sie gerade dann, wenn Ihnen alles zu viel wird mit Übelkeit und Erbrechen reagieren, gönnen Sie sich regelmäßig Auszeiten oder probieren Sie Entspannungstechniken wie Yoga oder Atemübungen aus.   

Pflanzliche Arzneimittel für einen entspannten Magen

Steckt ein gereizter oder verstimmter Magen hinter der Übelkeit und dem Erbrechen können auch pflanzliche Arzneimittel für sanfte Linderung sorgen. Mit speziellen Kompositionen aus Heilpflanzen, die wohltuende Eigenschaften bei Magen-Darm-Beschwerden besitzen, kann der Magen beruhigt und die Symptome so gemindert werden.