Frau sitzt mit einem schmerzverzerrten Gesicht und den Händen auf dem Bauch auf dem Boden
Ernährung

Soforthilfe bei Durchfall

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Kaum hat der Bauch angefangen komisch zu grummeln, merkt man: Jetzt muss es schnell gehen. Durchfall kommt meist überraschend und hat wahrscheinlich schon jeden von uns mal erwischt. Die eigentlich sinnvolle Schutzreaktion des Körpers – Krankheitserreger auszuscheiden – ist erst mal vor allem eines: unangenehm. Deshalb ist gerade bei akutem Durchfall schnelle Hilfe gefragt.

Wahrscheinlich ist die Freude beim Anblick einer Toilette nie so groß wie bei akutem Durchfall. Denn er kann uns in den ungünstigsten Situationen überraschen. Und tatsächlich sind Durchfallerkrankungen weit verbreitet: Erwachsene erwischt es im Schnitt einmal im Jahr – Kinder häufiger. Von Durchfall sprechen Medizinier, wenn es innerhalb eines Tages mindestens dreimal zu sehr flüssigem oder weichem Stuhlgang kommt. Dahinter können die verschiedensten Ursachen stecken – am häufigsten sind aber die besonders ansteckenden Noro- oder Rotaviren dafür verantwortlich. Durchfall kann aber auch durch Bakterien wie z.B. Salmonellen ausgelöst werden. Egal welche Ursache die unangenehmen Beschwerden haben, die Frage, die uns dann am meisten interessiert ist: Gibt es eine Soforthilfe bei Durchfall, um die Symptome zu lindern?   

Erste Maßnahmen für schnelle Hilfe bei akutem Durchfall

Der besonders flüssige und vermehrte Stuhlgang führt dazu, dass wir viel Flüssigkeit verlieren. Auch wichtige Mineralstoffe – wie z.B. Natrium, Magnesium oder Kalium – gehen dabei verloren. Diese sogenannten Elektrolyte sind jedoch besonders wichtig für unseren Körper: Sie regulieren unter anderem den Wasserhaushalt und sind für viele weitere körpereigene Prozesse entscheidend. Eine der wichtigsten „Erste Hilfe-Maßnahmen“ bei Durchfall ist also: den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen.

So kann es bei Erwachsenen schon ausreichen einen gezuckerten Tee zu trinken und dazu etwas Salzgebäck zu essen. Bei Kindern und älteren Menschen ist als es empfehlenswert eine Rehydratationslösung als Soforthilfe bei Durchfall zu reichen. Diese gibt es in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen – sie lässt sich aber auch ganz einfach zu Hause herstellen. Dafür einen Liter abgepacktes oder abgekochtes Wasser mit den folgenden Zutaten vermischen: 

  •  ¾ Teelöffel Salz

  • 4 Teelöffel Zucker

  • 1 Glas abgepackter Orangensaft

Ernährung bei Durchfall: Das können Sie essen

Wenn der Magen rebelliert, ist es auch mal okay eine kleine Pause vom Essen zu nehmen. Falls Sie doch der Hunger packt, empfiehlt sich eine leichte Schonkost. Vor allem Lebensmittel, die Pektin enthalten, können dazu beitragen die Durchfallbeschwerden etwas zu lindern. Der Ballaststoff kann für Hilfe bei akutem Durchfall sorgen, indem er Flüssigkeit im Darm bindet, wodurch der Stuhl wieder fester wird. So kann beispielsweise ein geriebener Apfel wohltuend sein – am besten mit Schale, da hier besonders viel Pektin enthalten ist. Auch eine zermatschte Banane enthält Pektin und liefert zusätzlich noch Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalium. Wer es lieber herzhaft mag, kann es auch mit einer Moroschen Karottensuppe probieren. Dafür einfach 500 Gramm geschälte Karotten in einem Liter Wasser mit einem Teelöffel Salz für eineinhalb bis zwei Stunden weichkochen. Anschließend pürieren und mit kochendem Wasser wieder auf einen Liter auffüllen und salzen.

Neben pektinhaltigen Lebensmitteln sind auch Kartoffeln, Haferflocken oder Reis leicht verdaulich und somit bei Durchfall gut geeignet. Um Ihr Verdauungssystem nicht zu überfordern, ist es besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag hinweg zu sich zu nehmen.

Was Sie bei Durchfall trinken können

Da wir ja bei Durchfall viel Flüssigkeit verlieren, ist ausreichendes Trinken besonders wichtig. Das Beste, was sie bei Durchfall trinken können, sind stilles Wasser und leicht gezuckerte Tees wie Kamillen-, Fenchel- oder Anistee. Auf Kaffee, Fruchtsäfte, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke verzichten Sie besser. Übrigens: Der Mythos, dass Cola bei Magen-Darm-Beschwerden hilft, hält sich immer noch hartnäckig. Doch tatsächlich enthält der Softdrink viel zu viel Zucker, was die Verdauungsprobleme noch verstärken kann – und auch die enthaltene Kohlensäure ist bei akutem Durchfall keine Hilfe.

Frau steht in der Küche und kocht. Sie probiert ein Stück Baguette

Wann zum Arzt?

Durchfall ist in der Regel harmlos und klingt nach ein paar Tagen wieder ab. Wenn die Beschwerden jedoch länger als drei Tage anhalten, sie von Fieber, starken Schmerzen oder Blut im Stuhl begleitet werden, ist ein Arztbesuch ratsam. Da Durchfall bei Kindern und älteren Menschen schneller zu einer Dehydratation führen kann, ist bei diesen Altersgruppen bereits nach einem Tag der Weg zum Arzt sinnvoll.