Mädchen schaut ihrer Mutter beim kochen zu.
Ernährung

Sanft und natürlich: 10 Hausmittel gegen Verstopfung

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Großmutters Rat bei jeglichen Beschwerden? Hausmittel. Und tatsächlich findet sich so einiges in den heimischen Schränken, was zur Genesung beitragen kann – so auch bei Verstopfung. Dann können vor allem abführende Lebensmittel helfen.

Die morgendliche Sitzung auf der Toilette und es passiert: nichts. Der Magen-Darm-Trakt „blockiert“ und statt mit einem befreienden Gefühl auf die Spülung zu drücken, trägt man einen Stein im Magen mit sich. Darauf zu warten bis man „kann“ ist nicht nur unangenehm, sondern kann denn Alltag auch ganz schön aufwirbeln. Ganz zu schweigen von Begleiterscheinungen wie Blähungen oder Völlegefühl. Um den wortwörtlichen Ballast endlich wieder loszuwerden, gibt es Möglichkeiten, die Sie selbst ausprobieren können – und dafür ist nicht immer der Weg zur Apotheke notwendig. Denn: Es gibt einige Lebensmittel, die als hilfreiches Hausmittel gegen Verstopfung eingesetzt werden können.

  1. Sauerkrautsaft

    Bei manchen wird sich wahrscheinlich allein bei dem Gedanken an Sauerkrautsaft das Gesicht verziehen. Doch gerade bei Verstopfung lohnt sich bei diesem sauren Trunk das Motto „Nase zu und durch“ – er ist nämlich wie eine Art natürliches Probiotikum. Die bei der Fermentation entstandenen Milchsäurebakterien unterstützen die Darmflora und regen die Verdauung an. Am wirkungsvollsten soll der Sauerkrautsaft sein, wenn Sie direkt nach dem Aufstehen ein Glas davon trinken.

  2. Leinsamen

    Sie zählen wohl zu den Klassikern der Hausmittel gegen Verstopfung – und das aus gutem Grund: Leinsamen enthalten viele quellende Ballaststoffe. Diese nehmen im Darm wie kleine Schwämmchen Flüssigkeit auf, was den Stuhl weicher werden lässt. Auch das Volumen des Stuhlgangs erhöht sich, sodass dieser Druck auf die Darmwand ausübt und so die Darmtätigkeit anregt. Am besten geeignet sind geschrotete Leinsamen, da die Schale im Magen-Darm-Trakt sonst kaum aufgebrochen werden kann. Da diese jedoch auch schneller verderben als die ganzen Samen, können Sie sie einfach frisch in einem Mörser zuhause schroten.   

  3. Flohsamenschalen

    Auch Flohsamenschalen gelten als gutes Quellmittel und sind somit ein hilfreiches Lebensmittel gegen Verstopfungen. Sie sind sogar besser bekömmlich als Leinsamen, da sich bei der Verdauung nicht so viele Gase bilden. Welchen Effekt der Quellstoff auf das Stuhlvolumen hat, konnte sogar in Studien nachgewiesen werden: Bei 10 Gramm Flohsamen täglich über drei Wochen verdoppelte sich das Volumen fast von 55 auf 100 Gramm. Wichtig sowohl bei Flohsamenschalen als auch bei Leinsamen: ausreichendes Trinken, damit sie im Darm gut aufquellen können. Andernfalls kann sich die Verstopfung möglicherweise verstärken.

  4. Apfelessig

    Apfelessig wird gerne als Hausmittel eingesetzt – so auch gegen Verstopfung. Der Essig regt die Produktion der Verdauungssäfte an, was die Verdauung effizienter macht. Außerdem trägt er zur Regulierung des pH-Werts im Magen-Darm-Trakt bei, was sich ebenfalls positiv auf unsere Körpermitte auswirken kann.

  5. Rizinusöl

    Dem aus den Samen der Rizinusblüten gepressten Öl wird eine abführende Wirkung nachgesagt. Verantwortlich dafür ist die sogenannte Rizinolsäure, die im Verdauungstrakt durch körpereigene Enzyme freigesetzt wird. Diese Säure soll verhärteten Stuhl geschmeidiger machen, sodass er leichter den Darm passiert. Außerdem reizt Rizinolsäure die Darmwand, was zu einer Kontraktion der Darmmuskulatur führen kann – sprich: Die Bewegung des Darminhalts wird gefördert. Für diesen abführenden Effekt sollen ein halber bis ein Esslöffel am Morgen auf nüchternen Magen ausreichen.

  6. Kaffee

    Sie kennen es vielleicht: Der morgendliche Kaffee bringt einen nicht nur selbst in Gang, sondern auch den Magen-Darm-Trakt. Das macht das Genussmittel zu einem beliebten Hausmittel gegen Verstopfungen. Verantwortlich dafür ist das enthaltene Koffein: Es stimuliert sanft das zentrale Nervensystem, was dann die Verdauung ankurbelt. Gleichzeitig sind in dem Heißgetränk wertvolle Bitterstoffe enthalten, die die Produktion der Verdauungssäfte anregen und so die Darmtätigkeit fördern. Doch aufgepasst: Bei zu vielen Tassen Kaffee reagiert der Körper nicht mehr auf das Stimulans.

  7. Milchzucker

    Auch Milchzucker kann bei Verstopfung hilfreich sein. Er wirkt osmotisch – sprich: Milchzucker zieht wie ein Magnet Wasser aus den umliegenden Geweben in den Darm. Dadurch wird der Stuhl weicher und kann einfacher ausgeschieden werden. Bei Problemen mit dem Stuhlgang empfehlen sich ein bis vier Esslöffel Milchzucker, aufgelöst in Wasser, Joghurt oder Milch. Am besten starten Sie langsam, da sich die Darmflora daran erst noch gewöhnen muss. Für Menschen mit Laktoseintoleranz eignet sich dieses Hausmittel gegen Verstopfung nicht.

  8. Trockenobst

    Egal ob getrocknete Feigen, Pflaumen oder Aprikosen – Trockenobst enthält reichlich Ballaststoffe und fördert somit die Verdauung. Wenn Sie getrocknete Früchte als Hausmittel gegen Verstopfung einsetzen, ist es wichtig, dass Sie ausreichend trinken – nur dann können die enthaltenen Ballaststoffe richtig aufquellen. Aufgrund des leicht abführenden Effekts empfiehlt es sich, nicht zu viel Trockenobst zu essen, da sonst genau das Gegenteil eintreten kann: Durchfall.

  9. Pflaumensaft

    Ein Hausmittel das schon lange gegen Verstopfung genutzt wird: Pflaumensaft. Sein verdauungsfördernder Effekt ist auf die darin enthaltenen Ballaststoffe zurückzuführen. Der Fruchtsaft enthält aber auch sogenanntes Sorbitol, was Wasser aus den Darmzellen zieht und so den Stuhlgang weicher machen kann. Bei Verstopfung einfach ein Glas Pflaumensaft trinken – alternativ eignen sich auch eine Handvoll frische oder getrocknete Pflaumen.

  10. Wasser

    Es hört sich fast zu einfach an, um wahr zu sein – doch auch Wasser gilt als effektives Hausmittel gegen Verstopfung. Es trägt dazu bei, dass der Stuhl geschmeidiger wird und erleichtert so die Passage durch den Darm. Ausreichendes Trinken kann aber auch die Darmbewegung anregen. Insbesondere lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen hat einen positiven Effekt bei Problemen mit dem Toilettengang.